Die Furnierverpressung ermöglicht es Möbelherstellern, Designern und Architekten, Oberflächen mit unverwechselbarer Ästhetik anzubieten oder für Innenausbauprojekte zu berücksichtigen. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch die Welt der Furnierverpressung und zeigen auf, wie diese Verarbeitungstechnik mit langer Geschichte durch Innovation und Präzision weiterhin Bedeutung bei der Herstellung von Möbelteilen und Produkten rund um den Innenausbau hat.
Was ist Furnier?
Das Wort „Furnier“ entstammt dem französischen Vokabular und steht für „ausrüsten“. Beim Furnieren wird eine dünne Schicht aus edlem Holz auf ein den bauphysikalischen Anforderungen entsprechendes Grundmaterial geklebt, was typischerweise in einer Furnierpresse durchgeführt wird. Auf diese Weise können Einrichtungselemente mit einer ästhetischen, hochwertigen Optik versehen werden, ohne auf Massivholz zurückgreifen zu müssen. Natürlich gibt es eine Reihe von Schichtstoffen, welche als Imitate aus Kunststoff wie Holz aussehen. Diese zählen jedoch nicht unter die Furniere.
Vorteile & Geschichte des Furniers
Das Verfahren der Furnierverpressung, welches tief in der Geschichte der Holz- und Holzwerkstoffbearbeitung verwurzelt ist, begann seine Reise bereits im alten Ägypten, einer Gegend, in der Holz eine seltene und kostbare Ressource war. Trotzdem wollten die Herrscher nicht auf Möbel in nobler Echtholzoptik verzichten. Die Lösung fanden sie im Aufleimen dünner, edler Furnierhölzer auf weniger wertvolle Holzunterkonstruktionen. Durch die Zeiten der Renaissance, des Barocks und des Rokokos hindurch erlebte das furnierte Holz seine Blütezeit und wurde zu einem Symbol des Wohlstands. Hierzulande gewann die Technik im Mittelalter an Beliebtheit, blieb aber aufgrund des aufwändigen Herstellungsprozesses ein Luxusgut. Die industrielle Revolution brachte schließlich die Furnierpresse hervor, welche furnierte Möbelplatten für die Massen erschwinglich machte und bis in die 1960er Jahre weit verbreitet waren.
Während der ersten beiden Dekaden des 21. Jahrhunderts hat sich das Furnierholz jedoch wieder zu einem exklusiven Produkt entwickelt, insbesondere da es durch die Entwicklung von Laminatoberflächen wie CPL oder HPL eine starke Konkurrenz erhielt. Wenngleich Laminat sowohl kostengünstiger als auch widerstandsfähiger ist, haftet Echtholz der Ruf des Natürlichen, aber auch des Besonderen an.
Furnierholz, das einst überall zu finden war, wird daher heute vorwiegend dort eingesetzt, wo Wert auf die Verwendung von echten Edelhölzern gelegt wird. Furnierte Möbelplatten sind leichter als solche aus Massivholz und perfekt für den Einsatz im hochwertigen Innenausbau von Fahrzeugen, Booten oder Flugzeugen. Furnierte Möbelstücke bieten eine Vielfalt an Optiken und sind als echte Naturprodukte langjährige, beständige Begleiter, die zwar eine gewisse Pflege benötigen, dafür aber mit zeitloser Eleganz überzeugen.
Herstellung von Furnieren
Die Herstellung von Holzfurnieren ist ein Prozess, der viel Sorgfalt, Präzision und Erfahrung erfordert, um die natürliche Schönheit und die einzigartigen Eigenschaften des Holzes zu bewahren. Diese werden dann je nach gewünschtem Erscheinungsbild und Anwendungsbereich durch Sägen, Messern oder Schälen zu dünnen Blättern verarbeitet.
Die Norm DIN 4079 legt die Dicke von Furnierblättern fest, wobei Normalfurniere eine Stärke von 0,5 bis 0,6 mm aufweisen. Zusätzlich existieren Mikrofurniere mit einer Feinstärke von 0,1 bis 0,3 mm sowie Starkfurniere, welche mit 0,9 bis 2,5 mm deutlich robuster sind.
Sägefurniere werden traditionell mittels einer Säge vom Stamm abgetrennt, was eine besonders schöne und unveränderte Farbgebung des Holzes ermöglicht. Die Methode des Messerfurnierens hingegen trennt mit einer Messermaschine feine Blätter vom Stamm und ist ideal für die Herstellung von hochwertigen Deckfurnieren, die später die Sichtflächen von Möbelstücken zieren. Das Schälfurnieren ist eine Technik, bei der Furnierhölzer um ihre eigene Achse gedreht und dabei in einem kontinuierlichen Prozess zu gleichmäßigen Furnierbahnen verarbeitet werden. Dieses Verfahren ist besonders effizient und ressourcenschonend, da es ermöglicht, aus einem Stamm eine maximale Fläche an Furnier zu gewinnen.
Die so gewonnenen Furnierblätter werden anschließend getrocknet, zugeschnitten und sortiert, um eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen. Die fertigen Furniere sind die Grundlage für die Herstellung von furnierten Platten, die bei der Herstellung von Möbeln, Möbelteilen und weiteren Produkten des Innenausbaus vielfältig zum Einsatz kommen.

Wir selbst verarbeiten fertig gefügte Furnierdecks zur Herstellung von Möbelplatten mit Echtholz-Furnier. Diese können sowohl durch unsere Kunden beigestellt als auch bei uns beauftragt werden. Diesbezüglich arbeiten wir mit Partnerunternehmen zusammen, die aufgrund einer modernen Fugenverleimung höchst präzise Furnierdecks herstellen. Dadurch ist sichergestellt, dass eine weiterführende Bearbeitung deutlich effizienter erfolgt als mit herkömmlichen Furniernähmaschinen oder Furnierklebebändern, deren Verbindungen sich trotz Oberflächenbearbeitung auch nach vielen Jahren noch abzeichnen können.
Herstellung von furnierten Möbelplatten
Bei der Toms Gerber GmbH fertigen wir Verbundelemente auf Basis verschiedenster Trägermaterialien und verpressen diese auf Wunsch mit Echtholz-Funier, bspw. aus Räuchereiche. Für die Trägerschicht werden Holzwerkstoffe wie Birke-Multiplex, Leichtspan aus Pappelholz oder MDF verwendet. Ein großer Vorteil für unsere Auftraggeber besteht darin, dass wir Furnier dabei nicht auf Fixmaß verpressen, sondern ganze Verbundelemente bis zu einem maximalen Format von 4.200 x 1.500 mm fertigen.
Zur Vorbereitung des Trägermaterials sorgen wir zunächst für eine glatte und reine Oberfläche. Anschließend wird der für die Anforderungen benötigte und von uns für Furniere vorgesehene Leim sorgfältig sowie gleichmäßig auf die Oberfläche aufgetragen, um eine optimale Haftung zu gewährleisten – zu dick aufgetragener Leim kann zu Leimdurchschlag führen, während zu sparsamer Auftrag das Risiko von Klebefehlern birgt. Dank unseres modernen Maschinenparks steuern wir die Leimmenge präzise und können qualitativ hochwertige Ergebnisse gewährleisten.
Das Furnier wird daraufhin auf das Basismaterial gelegt und unverzüglich in die Blockpresse befördert, wo es kalt verpresst wird. Darin besteht der große Vorteil im Unterschied zu den Furnierpressen vieler Tischlereien: Im Gegensatz zu einer warmen oder heißen Verpressung sind wir in der Lage, mehrere Platten im Block zu verarbeiten, müssen keine Abkühlphasen beachten und können eine spannungsfreie Verpressung aufgrund der Verarbeitung bei Normaltemperatur gewährleisten. Der Verarbeitungsschritt in der Blockpresse erzeugt einen beständigen Druck, welcher das Furnier fest mit der Platte verbindet.

Nach dem Pressvorgang wird überschüssiges Furnier abgeschnitten oder geschliffen. Zudem ist es wichtig, dass die veredelten Holzwerkstoffelemente gleichmäßig trocknen. Final schließt sich an das Verpressen von Verbundelementen wie Möbelplatten mit Echtholz-Furnier eine Qualitätskontrolle in unserer Produktionshalle unter Streiflicht an. In diesem Prozess untersuchen wir jede von uns verpresste Platte auf Fehlverleimungen. Um höchsten Qualitätsansprüchen zu genügen, erhält dabei jede 4. Platte zum Nachweis gegenüber Auftraggebern einen Qualitätskleber.
Furnier-Design
Aufgrund verschiedener Techniken können Furniere speziell auf einer Trägerplatte angeordnet werden, um ein individuelles Muster auf das Verbundelement zu bringen. Beim Stürzen werden zwei Furnierblätter, welche nebeneinander im Stamm lagen, derart aufgeklappt, dass sie ein spiegelbildliches Muster ergeben. Es entsteht eine Optik, die geöffneten Buchseiten ähnelt, weshalb man dieses Aussehen auch als „bookmatch“ bezeichnet. Diese Technik wird vor allem bei der Herstellung von furnierten Möbelplatten eingesetzt, um dekorative Oberflächen in Holzoptik zu kreieren.
Das Schieben oder Ziehen hingegen ist ein Verfahren, bei dem die Furnierblätter in der Reihenfolge, in der sie vom Stamm abgetrennt wurden, aneinandergereiht werden, ohne sie umzudrehen. Das Resultat ist ein gleichmäßigeres, weniger symmetrisches Furnierbild, das oft für größere Flächen wie die furnierten Verbundelemente von Türen oder Wandpaneelen verwendet wird.
Jene Techniken tragen wesentlich zur Vielfalt und Ästhetik von Produkten mit furnierter Oberfläche aus Echtholz bei.
Furniertes Holz: Die Kunst, Natur und Design zu vereinen
Furnierte Holzwerkstoffelemente sind in zahlreichen Anwendungsbereichen zu finden und bedienen die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Fachleuten aus der Holzverarbeitungsindustrie, Designern und Architekten.
In der Welt der Holzverarbeitung spielt die Furnierverpressung eine Schlüsselrolle. Für Tischler und Schreiner bedeutet die Verwendung von furnierten Platten, dass sie kosteneffizient arbeiten und gleichzeitig exquisite Möbelstücke wie kunstvoll gestaltete Esstische und detailreiche (Einbau-)Schränke herstellen können. Besonders für jene Fachwelt der holzverarbeitenden Branche ist die Toms Gerber GmbH der beste Kontakt und Ansprechpartner, wenn es darum geht, hochwertige Möbelteile mit Echtholz-Furnier zu beziehen und diese passgenau sowie vorkonfektioniert an die Baustelle ihres Projekts oder samt Bekantung und CNC-Bearbeitung in ihre Werkstätten liefern zu lassen. Zu diesem Zweck zeichnen wir ebenso für den Furnierschliff bis zu einer Breite von 1.350 mm verantwortlich. Eine finale Oberflächenbehandlung mit Lack, Öl oder Wachs übernehmen unsere Kunden gern in Eigenregie.

Designer und Architekten finden für furnierte Holzwerkstoffelemente mit ihrer Vielfalt in der Gestaltung zahlreiche Anwendungsfälle. Möbeldesigner können ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Stücke entwerfen, welche mit der natürlichen Schönheit des Holzes spielen und schöne Effekte und Musterungen schaffen. Innenarchitekten können die warme und natürliche Ausstrahlung von Holzoberflächen nutzen, um Räume einladend zu gestalten. Architekten können durch den Einsatz von furnierten Holzelementen nicht nur eine ästhetisch ansprechende, sondern auch eine nachhaltige Bauweise fördern, da bei furniertem Holz edle Rohstoffe effizient genutzt werden; so besteht die Möglichkeit, in den Trägerplatten, wie Spanplatten, bis zu 70 % Resthölzer einzusetzen.
Durch Furnierverpressung können Produkte geschaffen werden, die sowohl langlebig als auch ästhetisch ansprechend sind, indem Schönheit natürlicher Hölzer mit moderner Technologie kombiniert wird. Im Möbelbau, im Objektausbau, im Fahrzeuginnenausbau und darüber hinaus bieten furnierte Verbundelemente unzählige Gestaltungsmöglichkeiten, die Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit miteinander verbinden.
Qualitative Furnierverpressung aus der Region
Die Toms Gerber GmbH ist Ihr verlässlicher Partner, wenn es um Furnierverpressung geht. Dank unserer umfassenden Erfahrung, Flexibilität in der Produktion und sicheren Lieferzeiten stehen wir bereit, um Ihrem Projekt mit furnierten Verbundelementen zum Gelingen zu verhelfen und Produkte zu ermöglichen, welche in ihrer Erscheinung massivem Holz in nichts nachstehen, aber zugleich die Vorteile von Leichtigkeit und Stabilität bieten. Kontaktieren Sie uns, um die technologischen Möglichkeiten einer furnierten Holzoptik zu entdecken und lassen Sie sich von der Schönheit und Vielseitigkeit unserer Verbundelemente inspirieren. Wir freuen uns darauf, aus Ihren Ideen Produkte werden zu lassen und gemeinsam mit Ihnen die Welt des Designs zu bereichern.